Der Start ins neue Jahr...

Die "Fitness"-Lüge

Mit dem neuen Jahr kommen auf die neuen Vorsätze:

Ich will fitter, sportlicher werden. Ich will abnehmen. Ich will Muskeln aufbauen. Ich will besser aussehen. Ich will, ich will, ich will....

 

 

Lassen wir mal Skepsis außen vor.
Aus persönlicher Erfahrung mit Kunden und Schülern kann ich Euch sagen, dass manchmal schon eine kleine Änderung im Alltag unerwartete Erfolge haben kann.
Je nach Ziel kann das so etwas unbedeutendes sein wie das gern empfohlene Glas Wasser vor dem Essen.

Und für die meisten ist das auch dann genug.

Nach dem Motto: Ich bin jetzt einmal die Woche 30 Minuten auf dem Stepper, Ziel erreicht.

Auch das ist garnicht mal schlecht. Leider beobachte ich oft, dass diese Moral dann oft nach zwei, drei Wochen wieder abflaut.

 

Daher möchte ich an dieser Stelle Euch einige Ideen und Meinungen präsentieren, die vielleicht Eure Vorstellung von "Fitness" relativieren:

 

1. Gut aussehen bedeutet nicht "Fitness".

Wir kennen das: Wir sehen jemanden und denken: "Wow! Wie ist der/die nur zu dem Körper gekommen? Der/Die muss wahnsinnig viel Sport treiben."

Hierin stecken einige kleine Fehlannahmen. Nummer eins: Gut aussehen bedeutet nicht zwangsläufig eine gute körperliche Konstitution. In einigen Gyms kursiert mittlerweile der Ausdruck "skinny fat", also "schlankfett" oder "dünnfett". Dieser Begriff wird meist abwertend für diejenigen genutzt, die sich auf ihre Traumfigur runterhungern und dann große gesundheitliche Risiken eingehen und sich ganz allgemein keinen Gefallen damit tun, "dünn" zu sein. 

 

Fehlannahme Nummer 2: Man muss viel Sport treiben um gut auszusehen, lange Stunden im Fitnessstudio auf Tretmühlen, etc. Tatsächlich kommt es jedoch mehr auf die Qualität des Sports an. Man kann durchaus durch intensives Training mit kürzerer Belastungszeit Effekte erzielen. Letztendlich kommt es darauf an, wo man hinmöchte. Dein Körper wird sich dem anpassen, womit Du ihn forderst. Wenn dieses Fordern durch Marathonlauf geschieht, wird er versuchen, sich dem anzupassen - also alles überflüssige Gewicht für diesen Sport (also auch Muskeln an weniger "lauf-relevanten" Körperpartien) abbauen. Kurze, intensive Belastung verändert den Körper ebenfalls. Gut zu erkennen ist dies anhand des folgenden Vergleichsfotos (links) einesLangstreckenläufers gegenüber einem Sprinter.

 

 

Beide Sportler sind angepasst an ihr "Bewegungsumfeld". Dies bringt uns zur nächsten Fehlannahme:
"Fitter" bedeutet gesünder, nicht schöner!


Wer trainiert um gut auszusehen, der tut das Selbe wie ein Ingenieur, der ein Auto von außen nach innen baut:
Wenn die Optik, das Chassis, an erster Stelle steht, werden evtl bestimmte Prozesse und Aufgaben im Inneren, im Motor, nicht richtig ausgeführt - entweder, weil der Platz für einen starken Motor nicht ausreicht, oder weil einzelne Elemente nicht mit dem Rest des Fahrzeuges ausbalanciert sind.
Wir kennen die Imbalancen nur zu gut.  Sie treten als die Schwachpunkte unseres Alltags auf: Knie, Rücken, Schultern. Und wir kennen die kleinen Zipperlein, die wir alle mal haben: Ein Ziehen im Bein, ein umgeknickter Fuß, Müdigkeit, schlechter Schlaf.

All diese Dinge sind Anzeichen für Dysbalancen in unserer Lebensführung.
Ein sinnvolles Bewegungskonzept kann hilfreich sein, mehr Balance und Lebensqualität zu erreichen.

 

Wir müssen keine Formel 1 Autos, keine Spezialisten sein. Aber wir sollten den Motor den wir haben, das Fahrwerk, das uns gegeben ist, so fördern, so "tunen", dass wir in allen Lebenslagen auf jeden Untergrund, auf jede Kurve und jedes Schlagloch vorbereitet sind.


DAS ist bessere Bewegung. DAS ist echte Fitness! Aber wie erreiche ich diese Fitness?

 

 

Ein elementarer Teil des Weges ist die Abkehr von traditionellen Fitnessbegriffen wie "Stärke".

Ein trainierter Bodybuilder mag 200kg stemmen, aber was sagt das über seine allgemeine Fähigkeit aus, sich zu bewegen - womöglich sogar elegant?
Fußballprofis sind Spezialisten, die mit harter Arbeit und viel Training Millionen verdienen -  und doch verletzen sich viele Spieler jährlich, mit schlimmen Folgen. Jedem vernünftigen Menschen sollte klar sein, dass hier etwas nicht stimmt.

Es handelt sich um Spezialisten, deren einseitige Lebensführung dazu führt, dass elementare Bestandteile des Bewegungsapparates überfordert oder unterfordert sind. Die Antwort hierauf liegt in umfassenden Bewegungsansätzen wie sie beispielsweise MMA-Champions, Formel 1 Fahrer, Surfer nutzen - ein Weg, den Körper durch "Crosstraining" in andere, ungewohnte Situationen zu bringen und von der natürlichen Anpassung an diese Situationen zu profitieren... und diese Erfolge mit in den Alltag, in den Beruf zu nehmen.

 

 

2.Fitness ist eine Sache von Wochen.

Kurz gesagt: Fit werden bedeutet: Auf eine Reise gehen, sich selbst erfahren, auszuloten, Dinge zu probieren, zu verwerfen, aber positiv und optimistisch zu sein. Sich selbst kennen zu lernen.

Fitness findet im Alltag genauso statt wie im Studio.
DU allein entscheidest, wie fit du bist. Der Weg dorthin ist einfacher als man glaubt:
Beginne zu spielen. Fordere dich selbst heraus. Balanciere auf dem Bordstein. Trage Deine Einkaufstüten mit angewinkelten Armen. Gehe die Treppen auf Zehenspitzen herauf.

Und dann mach weiter. Und frage Dich: Habe ich heute eine neue Bewegung gelernt?

Wenn Du jeden Tag eine neue Bewegung lernst, sind das nach einem Jahr 365 neue Bewegungen.

Das ist viel?

Zum Vergleich: Ein zeitgenössischer Tänzer lernt AM TAG bis zu 400 neue Bewegungsmuster während einer Bühnenprobe. 400!!!!

Und nun stell Dir vor, was das mit dem Gehirn macht...stell Dir die unglaubliche Menge an Informationen, Prozessen und neuen neuronalen Verbindungen vor....

 

Lange bevor Dein Körper erste Anzeichen von neuen Bewegungsmustern manifestiert, lange bevor du Muskeln aufbaust, bevor du "stärker" wirst, hat Dein Gehirn bereits eine Vielzahl neuer Verbindungen gebaut, die diesen Aufbau erst ermöglichen.

Dewegen sind die großen und die kleinen Bewegungen wichtig. Deswegen sind Yoga, Kampfsport, Fußball alles wichtige und relevante Sportarten. Binde dich nicht nur an einen Sport. Erlebe die Vielfalt!

Lerne, alle Arten von Bewegungen zu lieben und fordere dich heraus, anderes auszuprobieren.
Bleib dein Leben lang Kind, und spiele mit neuen Mustern. Entdecke und erfreue Dich an deinem Körper.

 

In den Worten eines großen Trainers:

 

Du hast nur einen Körper: use it or lose it - benutz ihn oder du verlierst ihn.

 

Dieser Blog-Artikel soll Dich neugierig machen auf neue Bewegung.

Wenn Du Rat möchtest oder mal in neue Bewegungskonzepte reinschnuppern möchtest, begleiten wir Dich gerne ein Stück auf dem Weg. Tritt einfach per email oder telefonisch in Kontakt mit uns!

Wenn Dir dieser Artikel gefallen hat, bitte gib Feedback und lass mich wissen, worüber Du in Zukunft gern mehr lesen möchtest!

 

Bleibt in Bewegung!

Dein Chris

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